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Open Call: Kosmos Lem – Neue Bilder zu Neuen Welten

Ausstellung im öffentlichen Raum| 10.09. – 09.10.2021 | am Kunst- und Kreativhaus Rechenzentrum in Potsdam

»Wir wollen gar nicht den Kosmos erobern, wir wollen nur die Erde bis an seine Grenzen erweitern.« (aus Solaris, S. Lem 1961)

Stanisław Lem war polnischer Philosoph und ist einer der bekanntesten Science-Fiction-Autoren der Welt. Eine Ausstellung im öffentlichen Raum in Potsdam soll nun dem Großmeister der Zukunftsromane gedenken und seinen 100. Geburtstag im September 2021 feiern.

Zum Hintergrund:
Es könnte aus einem Werk Lems stammen: das Rechenzentrum Potsdam. Bereits in den frühen 1950er Jahren formulierte Lem die Idee, mehrere Hochleistungscomputer miteinander zu verbinden, um die Datenverarbeitungskapazität zu erhöhen.[1] Genau solche Rechner arbeiteten im dreiteiligen Ensemble Rechenzentrum. Als »Zentrum der Datenverarbeitung« wurde es im Rahmen der Digitalisierungspläne der DDR-Regierung von 1969 – 1971 erbaut[2].
Auch das denkmalgeschützte 60 Meter lange Glasmosaik Der Mensch bezwingt den Kosmos von Fritz Eisel an der Sockelfassade des Gebäudes knüpft an Lems Visionen an. Es symbolisiert den berechnenden Fortschritt, der im Inneren des neuen Gebäudes am Werke war: Das Mosaik verkündete von Computern und der Raumfahrt.[3]
Lems Werke wurden zahlreich verfilmt, am bekanntesten sind die Solaris-Verfilmungen von 1972 und 2002.

Zur Ausschreibung:
Per Open Call laden wir dazu ein, Arbeiten aller Art zu kreieren – Illustrationen, Zeichnungen, Grafiken, Malereien, Collagen, Fotografien und Texte – die sich inhaltlich in den Mosaiken von Fritz Eisel* spiegeln und sich auf Themen in Lems Werk beziehen wie:

  • kognitive Grenzen der Kommunikation  (Solaris),
  • erweiterte Realität (Summa Technologiae) oder
  • Konfrontation von Mensch und Mechanismus sowie Entwicklung neuer Technologien (Piloten Pirx)

Eine Jury bestehend aus Vertreter:innen der Kunst- & Kulturszene in Potsdam wird bis zu 22 Werke auswählen. Diese werden auf großformatige Banner gedruckt und vom 10. September bis zum 09. Oktober 2021 am Rechenzentrum ausgestellt und im Frühjahr 2022 in der Galerie des Polnischen Instituts in Berlin präsentiert. Alle ausgewählten Künstler:innen erhalten ein Honorar von 240€.

Die Motive des Mosaiks können hier angesehen werden.

Teilnahmebedingungen:

  • Eingereicht werden können: Illustrationen, Zeichnungen, Grafiken, Malereien, Collagen, Fotografien und Texte.
    (Einreichung in digitaler Form. Bildliche Arbeiten: Hochformat, Seitenverhältnis 7:10, Auflösung ab 300 dpi, bei kleineren Ausgangsformaten ab 600 dpi / Literarischer Text: bis 1.750 Zeichen inkl. Leerzeichen, Gedicht dabei bis max. 30 Zeilen)
  • Die Teilnahme ist für Künstler:innen aller Genres und Nationalitäten und auch als Gruppe möglich. Bis zu drei Arbeiten können eingereicht werden (neue Arbeiten oder bestehende Werke, die noch nicht präsentiert worden sind).
  • Einreichung bis zum 20. August 2021
  • Einsendungen (und Fragen) per Mail an: kosmos_lem@rz-potsdam.de

Team
Idee, Projektleitung | Anna Dejewska-Herzberg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Claudia Neubert
Grafikdesign | HELLOGRAPH Kollektiv

Projektträger | FÜR e. V. – Freundliche Übernahme Rechenzentrum
In Kooperation mit dem Polnischen Institut in Berlin

Kontakt
FÜR e. V. | Kunst- und Kreativhaus Rechenzentrum | Dortustr. 46, 14467 Potsdam
www.rz-potsdam.de
kosmos_lem@rz-potsdam.de

Förderer
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur
Landeshauptstadt Potsdam und ProPotsdam


[1] Lem, Stanisław: Dialoge. 1980, Suhrkamp Verlag AG.
[2] Schmitt, Martin: Die Geschichte des Potsdamer Rechenzentrums: Sozialistische Computernutzung und die Digitalisierung in Ostdeutschland. 2020, http://lernort-garnisonkirche.de/?p=456
[3] ebenda