Malerei von Jasper Precht
1. bis 19. September 2021
Samstag & Sonntag, 14 – 18 Uhr im Kosmos

Das was war, war in sich gekehrt. Introvertiert und scheu haben wir uns durch die Großstadt bewegt, uns die Schnelligkeit abgewöhnt. Im Kiefernwald Zuflucht gefunden, kurz durchgeatmet, den Schnee angefasst.
Jasper Prechts Bilder werfen einen Blick zurück in eine widersprüchliche Zeit, die im Grunde nur den Kontrast zur Normalität darstellte. Fühlen wir uns alleine wirklich wohler? Oder haben wir uns von dem Kontrastprogramm täuschen lassen? Prechts Antwort auf die Fragen ist „Nein“. Seine Welt lebt gerade von diesen Kontrasten. Er betont sie, weil sich gezeigt hat, dass sie für den Introvertierten genauso bedeutsam sind, wie für den Extrovertierten. Alle haben zu spüren bekommen, dass es ohne den Gegensatz, ohne das soziale Gegenüber nicht wirklich gut geht. Niemand ist gerne nur außen, niemand gerne nur innen. Der menschlichste Lebensraum ist der, der sich dazwischen entfaltet, der der von Kontrasten umgeben ist. Genau aus diesem Grund ist der Kontrast Prechts Hauptdarsteller. Licht versus Schatten, Fassaden versus Wald, Wollen versus Sein.
Introspektion ist Retrospektion, Introspektion ist Reflektion, Introspektion ist ein Intro – für das, was kommt!

Text: Lara Brörken

Jasper Precht

ist 1992 in der norddeutschen Stadt Oldenburg geboren und aufgewachsen. Er ist autodidaktischer Maler, sowie Produktdesigner und lebt derzeit in Potsdam. In den Kursen von Andrey Gradetchliev an der Kunstschule Oldenburg, hatte Precht erstmals die Möglichkeit sich frei in vielfältigen Mal- und Zeichentechniken auszuprobieren. 2013 begann er sein Studium in Potsdam. Durch die häufige Anwendung digitaler Gestaltungswerkzeuge in seinem Designstudium an der Fachhochschule Potsdam suchte er in der klassischen analogen Ölmalerei einen Ausgleich abseits des Computerbildschirms. Doch auch auf seinem Weg zum fertigen Bild durchläuft Precht einen digitalen Prozess. Er fotografiert seine Motive und komponiert sie anschließend mit Hilfe eines Grafiktablets. 2014 entstand sein erstes Ölbild. Da der beißende Geruch von Terpentin und die langen Trockenzeiten das Malen in den eigenen vier Wänden erschweren, freut sich Precht über sein eigenes Atelier im Kunst- und Kreativhaus/Rechenzentrum Potsdam, das er seit 2019 nutzt. Dort kann er sich der Malerei mit Öl intensiv widmen. Er ist dem Medium bis heute treu geblieben. Unter der Woche arbeitet er in Berlin als Produktdesigner, seine Freizeit verbringt der nachtaktive Maler mit Vorliebe im Atelier.
www.jasperprecht.de

 

Ort: Rechenzentrum, Dortustraße 46, 14467 Potsdam